Die Fraktion "Die LINKE" im Kreistag Meißen hat sich, gemeinsam mit den Ortsverbänden des Kreisverbandes, über mehrere Wochen mit der Lebenssituation älterer Menschen im Landkreis befasst. Dabei spielten Themen wie Rentengerechtigkeit, Gesundheitsbetreuung und die Wohnsituation von Menschen über 65 Jahren genauso eine Rolle wie auch Altersarmut und die Vereinsamung alleinlebender alter Menschen.
Am 15. September flossen alle gesammelten Erfahrungen und Erkenntnisse in den kommunalpoltischen Tag der Fraktion ein, den sie gemeinsam mit dem Kommunalpolitischen Forum aus Dresden gestaltete.
Jürgen Muskulus, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fraktion "Die LINKE" im Sächsischen Landtag, fasste in einem Vortrag die politischen Leitlinien der Linken zu diesem Themenkreis zusammen.
In einer zweistündigen Diskussion berichteten Fraktionsmitglieder von ihren Gesprächen vor Ort. Linke Gemeinde- und Stadträte ergänzten aus ihrer Sicht Problemstellungen, die sich aus dem Lebensalltag älterer Menschen ergeben: Mobilität im ländlichen Raum, Teilhabe an kulturellen Veranstaltungen, Bezahlbarkeit des Wohnraumes für Alleinstehende und verdeckte Altersarmut.
Bärbel Heym, Fraktionsvorsitzende, stellte fest, dass Seniorenpolitik mehr sein muss als pflichtgemäße Daseinsvorsorge und Bezuschussung von Alteneinrichtungen. Es geht um die sinnvolle Vernetzung der Vielzahl der örtlichen und regionalen Dienstleister, sozialen Einrichtungen, Selbsthilfegruppen und ehrenamtlichen Helfer der Wohlfahrtsverbände.
Der ländliche Raum bedarf dabei einer besonderen Zuwendung durch die kommunale Politik der Verwaltung des Landkreise und des Kreistages. Hier sind vor allem die Probleme der Mobilität und der Gesundheitsbetreuung durch neue Lösungsansätze zu verbessern.
In den Städten und größeren Orten des Kreises spielen die Probleme der Vereinsamung und der damit verbundenen psychischen Erkrankungen bis hin zur Suchtgefährdung durch Alkohol und Medikamenten eine nicht zu unterschätzende Rolle. Die Gesellschaft insgesamt ist dafür, beginnend bei der jungen Generation bis hin zu den Entscheidungsträgern nur unzureichend sensibilisiert.
Die Erfahrungen aller Gespräche und die Auswertung am kommunalpolitischen Tag will die Kreistagsfraktion unter anderem in die Beschlussfassung des Altenhilfeplanes 2013 einfließen lassen und drängende Probleme bereits jetzt in den Ausschüssen zur Diskussion stellen.
Die Politik muss die Teilhabe der älteren Generation, ihr selbstbestimmtes und würdevolles Leben so umfassend wie möglich gewährleisten. Das setzt die Solidarität der Generationen voraus und das bewusste Anerkenntnis der Potentiale jeder Generation für die gesellschaftliche Entwicklung. Dazu den gesellschaftlichen Diskurs zu fördern ist eine Herausforderung für alle.
Volker Thomas
Pressesprecher
Kategorien: Fraktionsarbeit
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