Am 8.2.2012 folgten Bärbel Heym, Uta Knebel und Günter Jordan der Einladung des Beigeordneten, Herrn Ulrich Zimmermann. Er hatte im Namen des Landrates Arndt Steinbach im Landkreis Meißen Vertreter der Fraktionen des Kreistages Meißen zur Besichtigung des Asylbewerberheimes in Radebeul eingeladen. Diese Einladung erfolgte auf Anregung der Fraktionen, die infolge der öffentlichen Darstellungen in Funk, Fernsehen und Printmedien auf mögliche Missstände aufmerksam gemacht wurden.
Am Anfang der Beratung stand eine Besichtigung des Heimes. Die Teilnehmer konnten die Gemeinschaftsräume, wie Waschküche, Toiletten, Duschräume und Küchen in Augenschein nehmen. Der technische Zustand des Gebäudes kann als gut eingestuft werden. Die Ausstattung der Gemeinschaftsräume ist auf ein Minimum beschränkt und machte jedem Besucher deutlich, dass ein Leben in einem Asylbewerberheim nur von kurzer Dauer sein sollte. Dennoch müssen die Bewohner mitunter bis zu zehn Jahre auf einen endgültigen Bescheid im Asylverfahren warten. Dass es dann mitunter auch Bewohner gibt, die eine Abschiebung erfahren, diese fast emotionslos entgegennehmen, ist sicher auch ihrer Resignation zuzuschreiben, die auch eine Ursache in der Umgebung haben kann.
Bei der Besichtigung und durch die Darstellung seitens Herrn Pohl und Herrn Zimmermann wurden die Engpässe in der Betreuung der Asylbewerber verdeutlicht. Der Freistaat hat seine Zuschüsse seit 2000 dem notwendigen Bedarf nicht angepasst. Das setzt natürlich durchaus vorhandenen Bemühungen Grenzen.
Dennoch wurde sichtbar, dass auch in unserer Region die ordnungspolitischen Aspekte mit den menschenrechtlichen Aspekten bewusster zu verbinden sind.
Deshalb gilt auch für uns, Potenziale für die Sozialarbeit mit Asylsuchenden zu erschließen. Fragen der dezentralen Unterbringung, die derzeit im Gegensatz zu rechtlichen Forderungen steht, müssen hinterfragt werden und einer landesweiten, eventuell rechtlich zu korrigierenden Lösung zugeführt werden.
Ziel der Arbeit muss sein, für Familien, Ehepaare ohne Kinder, Einzelpersonen mit Kind, ältere und kranke Menschen eine menschenwürdigere Umgebung zu schaffen.
Menschenwürde ist für uns keine Frage des Aufenthaltsstatus. Unser Bekenntnis zur Menschenwürde gilt für alle!
Diese Positionen haben wir sehr deutlich gegenüber dem NPD-Kreisrat Schreiber artikuliert.
Uta Knebel
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