Wir haben mit Empörung die Vorwürfe gegen Ärzte, Funktionäre und Politiker im "Spiegel", die von der SZ aufgenommen wurden, zur Kenntnis genommen und müssen dies als Mitglieder des Aufsichtsrates der ELK richtig stellen.
Da wird behauptet, dass im Aufsichtsrat der Elblandkliniken Landtagsabgeordnete sitzen. Das ist falsch, weil nur ein Mitglied Landtagsabgeordnete war und das nur bis 2004.
Es wird des Weiteren behauptet, dass Kommunalpolitiker unfähig sind, "Kleinkrämerei" pflegen und "Pfusch" "vertuschen". Damit wird kommunalen Krankenhäusern und gewählten Kommunalvertretern der Dolchstoß versetzt. Gut recherchierende Journalisten müssten zudem wissen, dass die Hälfte des Aufsichtsrates aus Vertretern der Arbeitnehmerschaft der Elblandkliniken besteht, darunter eine Chefärztin als Nachfolgerin für einen ausgeschiedenen Chefarzt. Offensichtlich wird auch diesen Mitgliedern Kompetenz und Fortschrittswillen abgesprochen.
Wahr ist, dass der Aufsichtsrat die Vorwürfe gegen falsche Bewertung einiger Mammographiebefunde sehr ernst genommen hat und seiner Verantwortung voll und ganz nachgekommen ist. Ärztekammer und Kassenärztliche Vereinigung wurden informiert und die in Verantwortung stehende KV um Prüfung der Befunde ersucht, weil wir uns nicht anmaßten, als Nicht-Radiologen die Vorwürfe bestätigen oder ausräumen zu können. Wir warteten das sach- und fachkundige Urteil der Experten bei der KV ab. Als wir schriftlich darüber informiert worden waren, dass die geprüften Befunde nicht fehlerhaft waren, sahen wir die Radiologinnen und Radiologen, deren Ansehen stark beschädigt worden war, rehabilitiert
Die Feststellungen, dass der frühere Geschäftsführer "frisches Personal" ins Elblandklinikum geholt hat, das nach seiner Beurlaubung wieder gehen musste, während die anderen Ärzte "weiter auf Gewohnheiten und Bequemlichkeiten" setzen, diskriminieren in unverschämter Weise die Ärzteschaft und das Pflegepersonal des Riesaer Krankenhauses. Der Artikel im "Spiegel" lässt die Vermutung zu, dass es Menschen gibt, die dem Image des Riesaer Krankenhauses bewusst schaden wollen.
Dass einige Presseorgane dies auch noch befördern, ist uns mehr als unverständlich.
Wir sind uns allerdings auch darüber im Klaren, dass nicht auszuschließen ist, dass es zu fehlerhaften Befunden gekommen sein könnte. Eine seriöse und beweisfeste Bewertung kann weder Aufsichtsräten noch "Politikern" noch "Funktionären" und noch weniger Journalisten vom "Spiegel" zugemutet werden. Dies bleibt einzig und allein Gerichten vorbehalten.
Und so lange eine gerichtliche Entscheidung aussteht, so lange wehren wir uns gegen Verdächtigungen und Mutmaßungen.
Statt der wenig zielführenden Polemik sollte alle Kraft darauf gerichtet werden, die begonnenen Konsolidierungsprozesse in unseren Elblandkliniken erfolgreich fortzuführen und verlorengegangenes Vertrauen wieder aufzubauen. Dafür arbeiten wir.
Bärbel Heym und Brigitte Zschoche von den LINKEN
(Leserbrief an die Sächsische Zeitung am 08.03.2014)
Kategorien: Kreistagsfraktion Meißen, Standpunkte
Evtl. sollte man einfach mal als PatientIn die Elblandkliniken an den unterschiedlichen Standorten aufsuchen und sich ein eigenes Bild machen. Es ist einfach so, dass das med. Pflegepersonal oft überfordert ist und dadurch Fehler entstehen. Mehr Personal ist erforderlich.