Hausarztversorgung auf dem Prüfstand - Ein Bericht vom Juni-Kreistag
Eins vorweg. Gründliche Debatten brauchen Zeit. Diese war beim letzten Kreistag vor der Sommerpause mit 33 Tagesordnungspunkten im öffentlichen und drei weiteren im nichtöffentlichen Teil einfach nicht gegeben. Sicherheitshalber wurde im Vorfeld darum gebeten, sich in seinen Statements kurz zu halten. Es soll ja auch Kreisräte gegeben haben, die unbedingt Fußball gucken wollten. Aber das kann auf keinen Fall die Regel werden. Die Lösung kann eigentlich nur in kürzeren Tagesordnungen und einer zusätzlichen Kreistagssitzung im Jahr liegen. Die Verantwortlichen sollten sich für die kommende Wahlperiode (nächstes Jahr am 26. Mai sind Kommunalwahlen) mal Gedanken in diese Richtung machen.
Die Themenpallette des Kreistags am 21. Juni war recht breit gefächert. Traditionsgemäß wurden eine ganze Reihe von Jahresabschlüssen (VGM, ZTS, Sparkasse) beschlossen. Auch die Wahl einer ganzen Reihe von Schöffen und Vertrauensleuten ging reibungslos über die Bühne. Mehr Zeit nahm die Diskussion zum Konzernjahresabschluss der Elblandkliniken und die Vorlage zur Sicherung der Hausarzt Versorgung im Landkreis in Anspruch. Die Elblandkliniken stehen im Vergleich zu den vergangenen Jahren gut da. Sogar das Sorgenkind Reha-Klinik Großenhain schreibt inzwischen schwarze Zahlen. Sehr interessant und wichtig war das Thema Hausarztversorgung im ländlichen Raum. Immerhin zählen die Regionen um Gröditz und Großenhain als besonders problematisch. Eine aus Kreisräten und Fachleuten bestehende Arbeitsgruppe sollte die Frage beantworten, welche Möglichkeiten die Kommunen haben, um die Situation zu verbessern. Aus unserer Fraktion war Heinz Hoffmann in der Arbeitsgruppe dabei und ihm gilt dafür ein besonderer Dank, weil er auf Grund seiner Funktionen bei der AOK Plus Fachwissen eingebracht hat. Vor allem aus Altersgründen werden in den nächsten Jahren Hausärzte ihre Praxen aufgeben müssen, wenn nicht alle Verantwortlichen gegensteuern. Dazu erarbeitet die Arbeitsgruppe ein ganzes Paket von Vorstellungen und Maßnahme, die jetzt in regemäßigen Abständen durch die AG auf den Prüfstand kommen. Vor allem die zukünftige Rolle der Elblandkliniken wird dabei im Fokus stehen. An anderer Stelle (in unserer Zeitung „DIE LINKE im Elbland) wird sich Heinz Hoffmann demnächst noch einmal ausführlich zu diesem Thema äußern.
Harald Kühne
Kategorien: Kreistagsfraktion Meißen, Standpunkte
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