Aus dem Jugendhilfeausschuss am 10.03.2020 berichtet
Erstmalig wurde ein Tagesordnungspunkt im JHA analog dem Sozialausschuss vorangestellt: Jugendamt aktuell
In einer halbstündlichen umfassenden Darstellung wurde vom KJA über die aktuellen Fallzahlen und der Kostenentwicklung informiert.
Bemerkenswert war dabei der starke Anstieg der Fallzahlen bei der Hilfe zur Erziehung (HzE). Der Anstieg bedeutet nicht, dass sich die Lage verschlechtert hat, sondern dass durch die Schulsozialarbeit jetzt Fälle bekannt werden, die es vorher schon gab aber nicht für HzE beantragt waren. Die Schulsozialarbeit hat damit bereits kurze Zeit nach deren Einführung die ersten Erfolge zu verzeichnen.
Ebenfalls stark angestiegen sind die Fälle für Schulbegleiter.
Rückläufig sind die Erstattung von Elternbeiträgen. Offenbar sinkt die Anzahl der Anspruchsberechtigten, was bedeutet, dass die Eltern ein höheres Einkommen haben müssen, als vor 4 Jahren (2016 2.940 Fälle, heute 2.208).
In Summe sind die Kosten ansteigend. Es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Kosten sich nicht proportional zu den Fallzahlen verhalten.
Neben multiplen Fällen (mehrere Ursachen) sind auch die höheren Entgelte für die Fachkräfte dafür ursächlich. Der Fachkräftemangel speziell im Bereich der Kitas und Einrichtungen der JH hat dazu geführt, dass jetzt auch Einrichtungen tarifliche Löhne zahlen müssen, die bisher nicht nach Tarif entlohnt haben. Die Entwicklung der Fachkräftezahlen ist lt. KJA eine „aktuelle Herausforderung“. In den nächsten Jahren gehen viele Fachkräfte in den Ruhestand und der Nachwuchs fehlt.
Weiterhin wurde in dem TOP zur Personalentwicklung im KJA informiert. Die Fachberatung Schulsozialarbeit ist derzeit krankheitsbedingt nicht besetzt. Der SB Entgeltverhandlungen muss neu besetzt werden.
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In der Einwohnerfragestunde wurde ein Fall von der betroffenen Oma dargestellt, der dem KJA offenbar bestens bekannt ist. Die Oma unterstellte dem KJA, dass es seit 5 Jahren falsch arbeiten würde und vor Gericht unwahre Angaben machen würde. Eine Mitarbeiterin des KJA würde die Familie bedrohen. Aus Datenschutzgründen wurden keine Namen genannt. Die Fragen der Oma wurden schriftlich dem KJA übergeben und im JHA nicht verlesen. Sie soll zu den Fragen direkt schriftlich Antwort erhalten. Inwiefern wir als JHA-Mitglieder darüber informiert werden, ist unklar. Es soll aber zumindest möglich sein, dass die Mitglieder des JHA Akteneinsicht im KJA nehmen dürfen.
Im TOP 4 wurde als Vertreter des JHA für den Projektbeirat „Entwicklungsstrategie zur planungsorientierten Weiterentwicklung der JH im LKr. MEI“ Frau Wengenmayr vom CVJM Coswig e.V. einstimmig benannt.
Im TOP 5 wurde zu Vergaben der Landesmittel aus dem Zukunftsfond der Staatskanzlei im Bereich Kita/Kindertagespflege ausgeführt, dass alle 26 beantragten Einzelmaßnahen, die zuwendungsfähig sind, berücksichtigt werden konnten. Es waren zwar mehr Maßnahmen beantragt, die aber wegen der Bagatellgrenze nicht förderfähig sind. Die Landesmittel müssen mit 10% Landkreismitteln untersetzt werden. Die Landesmittel werden in den Jahren 2020 bis 2022 ausgereicht. Das Einvernehmen des SSG Kreisverbandes liegt vor, der Beschluss wurde einstimmig gefasst.
Im Bereich für die Schulen gibt es noch keine Entscheidungen, da dieser Teil total überzeichnet ist.
Für den Bereich Horte hat der Bund signalisiert, dass dieser fördern will, wenn ein Rechtsanspruch auf einen Hortplatz beschlossen wird (2 Mrd. Sondervermögen des Bundes). Bereits heute ist strittig, wie das Verteilungsverfahren sein wird (Bedürftigkeit oder Königsteiner Schlüssel). Im ersten Fall würden die NBL benachteiligt sein.
Die Beschlussempfehlung zum neuen Fachplan B, der dann wieder 5 Jahre Gültigkeit hat, wurde einstimmig vom JHA gegeben. Der Fachplan wird im Kreistag beschlossen.
Der restliche Teil des JHA waren unspektakuläre Mitteilungsvorlagen (Trägerverzeichnis und Fortschreibung der Bedarfsplanung Kita/Kindertagespflege).
Kategorien: Jugendhilfeausschuss, Kreistagsfraktion Meißen
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