Sächsische Regionalplanertagung in Freiberg am 7./8. November 2013
Ein Bericht von Verbandsrätin Dagmar Gorek, Regionaler Planungsverband Oberes Elbtal/Osterzgebirge
Eingeladen hatte der Planungsverband der Region Chemnitz- "Glück auf!"- hieß es da.
Gegliedert war die Veranstaltung in vier große Themenkomplexe mit jeweils mehreren Vorträgen.
I. Fachvortragsblock: Aktuelle Herausforderung der Raumordnung, betrachtet auf der Ebene der Bundesrepublik, im Land und in der Region. Als solche wurden benannt: Empirische Trends, Sozialer Wandel und Reurbanisierung. Prof. Dr. Rainer Danielzyk, Generalsekretär der Akademie für Raumforschung und Landesplanung Hanover stellte die Frage in den Raum, ob es nicht sinnvoll wäre, ein eigenes Leitbild für Klimawandel und Energiewende zu erstellen.
Im Landesentwicklungsplan 2013 des Freistaates Sachsen ist erstmalig die Daseinsfürsorge als separater Gliederungspunkt aufgenommen.
II. Fachvortragsblock: Effiziente Flächennutzung/Reduzierung der Flächeninanspruchnahme.
Hierbei ging es um regionalplanerische Instrumente zur Reduzierung der Flächeninanspruchnahme. Bis 2020 soll die Flächeninanspruchnahme pro Tag weniger als 2 ha betragen. Durch gezielte Förderung von Abbruch und Brachflächenrevitalisierung können finanzielle Anreize zur Umsetzung geschaffen werden
Der Freistaat Sachsen stellte sein Handlungsprogramm dazu vor, z.B. Erstellung eines Brachflächenkatasters. Es sprachen:
Jörg Kellermann, Referat 44 Landes- und Regionalplanung, SMI und
Dr. Erik Nowak, Referat 42 Bodenschutz, Altlasten, Geologie, SMUL.
Flächenmanagement und Flächenkreislauf - Pilotregion Freiberg im INTERREG IV B Projekt CIRCUSE (Circ Use)
Im Ergebnis der Flächenerfassung Freiberg wurden 350 Flächen mit einer Größe >200 ha erfasst und dargestellt. Der Zugriff auf das Tool ist EU- weit möglich.
Am Beispiel des ehemaligen Porzellanwerk Freiberg wurde die Thematik durch Erich Fritz, SAXIONIA Standortsentwicklungs- und -verwaltungsgesellschaft mbH Freiberg dargestellt.
III. Fachvortragsblock: Sicherung der Daseinsvorsorge unter den Bedingungen des demographischen Wandels.
In allen Beiträgen dieses Blockes wurde Bezug genommen zum MORO Aktionsprogramm regionale Daseinsvorsorge. 21 ländliche Modellregionen beteiligen sich an diesem Projekt und es steht die berechtigte Frage im Raum: Vom Modellvorhaben zum Regelinstrument?
"Gemeinsam geht's besser - Regionale Daseinsvorsorge in der Modellregion Oberes Elbtal/Osterzgebirge", so nannte Michael Holzweißig von der Verbandsgeschäftsstelle des Regionalen Planungsverbandes seinen Vortrag zum Thema. Am Dienstag, dem 12.11.2013 findet in Pirna die Abschlussveranstaltung statt.
IV. Fachvortragsblock: Einbindung von Strategien zum Klimaschutz und zur vorausschauenden Anpassung an die Folgen des Klimawandels.
Auch wenn es viele nicht glauben wollen, unser Klima hat sich verändert: 1°C Temperaturanstieg der letzten 100 Jahre, Veränderungen der Strahlungsverhältnisse, des Windfeldes und der chemische Zusammensetzung der Atmosphäre, sowie veränderte Niederschläge und Wasserbilanzen bestätigen das.
Katrin Klama sprach zum Projekt KlimaMORO II in der Planungsregion Leipzig/Westsachsen. Dort gibt es vor allem Probleme mit der Vernässung der Wälder durch oberflächennahes Grundwasser in der Bergbaufolgelandschaft.
Dem Hochwasser der Elbe im Juni 2013 widmeten sich der Beitrag von Peter Seifert, Verbandsgeschäftsstelle, RPV OE/OE. "Ergebnisse aus dem Modellvorhaben der Raumordnung KLIMAfit" nannte er seinen Vortrag.
Das Hochwasser der im Juni 2013 im länderübergreifenden Sanierungsgebiet der Goitzsche wurde uns durch zwei Referenten des RPV Leipzig/Westsachsen noch einmal vor Augen geführt und Einordnung und Handlungserfordernisse aus regionalplanerischer Sicht abgeleitet.
Anne Scheuermann vom Leipziger Institut für Energie GmbH sprach zum regionalen Energie- und Klimaschutzkonzept Oberlausitz/Niederschlesien. Zu diesem Konzept wurden Anmerkungen aus Sicht des Freistaates von Nina Heller, Referat 64 Landes- und Regionalplanung, SMI, vorgetragen.
Johannn Kaether, Projektassistenz zum Aktionsprogramm regionale Daseinsvorsorge hat ein gutes Fazit dieser Veranstaltung formuliert:
Deutlich breitere Wissensbasis, detaillierte Kenntnisse bieten Lösungsansätze.
Sensibilisierung, Bewusstmachen, Entscheidungsgrundlage.
Verbesserung der Fachplanungen auf Kreis- und Gemeindeebene, häufig erstmalige Zusammenarbeit.
Dem möchte ich zufügen: Wir haben gute Ergebnisse in den Projekten und Arbeitsgruppen erzielt. Es fehlen die notwendigen Instrumente, diese umzusetzen. Mit dieser Meinung bin ich nicht alleine!
Dagmar Gorek
Kategorien: RPV
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